19. März 2024

Ist Trinkwasser knapp?

Seit Jahren macht eine kleine Bürgerinitiative in der nördlichen Lüneburger Heide Front gegen die Abgabe von Trinkwasser aus dieser Region an die Stadt Hamburg. Sie gaukelt den Menschen vor, das Trinkwasser sei knapp und werde für die Heide selbst gebraucht, Hamburg solle sich mit weniger begnügen.

Tatsache aber ist: Die Heide verfügt über ausreichend Wasserressourcen, um auch die Hamburger zu ernähren, die von dort – mangels Alternativen – etwa 14 Prozent ihres Wasserbedarfs decken. Alle Fachgutachter sind sich da einig. Die Bürgerinitiative aber lässt nicht locker und will nun gar das Verbandsklagerecht missbrauchen, um Hamburg eins auszuwischen.

Hier wie anderswo: Dahinter stehen politische Interessen. Den einen bringen solche Kampagnen ins Bürgermeisteramt, den anderen in Landes- und Bundesparlamente. Wer heute politisch reüssieren will, der muss nur Ökokatastrophen an die Wand malen und sich als Retter präsentieren: Das zieht, denn der Normalbürger weiß es ja nicht besser..

Nun hat auch das Umweltbundesamt in den apokalyptischen Chor eingestimmt: Es sei nicht auszuschließen, dass es eines Tages auch in Deutschland einen Kampf ums Wasser gebe. Auszuschließen ist für die Zukunft bekanntermaßen nichts. Sorgfältige Analyse aber gibt eine solche Aussicht nicht her. Denn weder ist die jährliche Neubildung an Grundwasser gesunken noch irgendwo in Deutschland Wasserknappheit aufgetreten. Jedes Jahr sind in Deutschland 188 Milliarden Kubikmeter Wasser verfügbar. Davon werden gerade mal 18 Prozent für die Wasserversorgung genutzt. Der Rest bleibt ungenutzt und fließt in die Flüsse und Meere ab.

Auch gehen die Deutschen mit ihren Wasservorräten sehr sorgsam um. 312 000 Liter werden pro Kopf in Deutschland von Haushalten, Industrie und Landwirtschaft verbraucht. In den USA hingegen beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch 1,6 Millionen Liter, ein Vierfaches des Verbrauches in China. (443 000 Liter). Man sieht: Sparmöglichkeiten gibt es noch weltweit.

Jeder zweite Deutsche trinkt täglich Leitungswasser. Das ist in Deutschland vollkommen unbedenklich. Wasser aber sorgsam zu nutzen, empfiehlt sich ohnehin, gerade kleinere Flüsse können einen guten Wasserstand brauchen. Verschwendet wird es in Deutschland in großem Maße ausgerechnet durch die so genannte „Energiewende“: Die riesigen Felder mit Mais, die als Energiepflanzen anschließend verfeuert oder zur Gaserzeugung genutzt werden, benötigen nicht nur viel Düngung (die das Grundwasser verschmutzt), sondern ausnehmend viel Bewässerung. Das ist glatter und ethisch unverantwortlicher Missbrauch von Trinkwasser und Ackerboden, gegen den sich die Umweltbewussten der Nation wehren sollten.

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