29. März 2024

Olympia – Gebührenverschwendung von ARD und ZDF

Immer wieder stehen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten unter Beschuss. Kern der Kritik ist der Umgang mit den Gebührengeldern, die ARD und ZDF jedes Jahr in Milliardenhöhe erhalten. Es handelt sich dabei um eine gesetzlich beschlossene Zwangsabgabe, die jeder Haushalt abführen muss, der Empfangsgeräte vorhält. Der Grund für diese Privilegierung liegt in der Absicht des Gesetzgebers, eine qualitativ hochwertige Grundversorgung an Programmangeboten der Information, der Kultur und der Unterhaltung zu sichern unabhängig davon, was private Medienunternehmen tun oder lassen.

Diese öffentlich-rechtliche Grundversorgung ist richtig und muss verteidigt werden. Sie legt den Rundfunkanstalten allerdings Verpflichtungen auf, denen sie nur ungenügend nachkommen. Die erste Verpflichtung ist der sparsame Umgang mit dem Geld. Davon kann keine Rede sein, so lange ARD und ZDF Hunderte von Millionen für Sportrechte ausgeben, die mit dem öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrag nichts zu tun haben. Die Olympischen Spiele, die in den nächsten Wochen das Fernsehprogramm wieder füllen werden, sind ein solcher Skandal. Warum, darf man fragen, wird das Geld des Gebührenzahlers verwendet, um nachgewiesenermaßen dopingverzerrte Spiele zu übertragen? Wieso überhaupt geben ARD und ZDF solche Riesensummen aus für Sportereignisse, die in privaten Fernsehkanälen ebenso gut aufgehoben wären? Was hat das mit dem öffentlich-rechtlichen Kernauftrag zu tun?

An dieser und an anderen Stellen der Verwendung der Gebührengelder herrscht eine nicht hinnehmbare Intransparenz. ARD und ZDF sind nicht gut beraten, ihre Geheimniskrämerei um die Finanzen fortzusetzen. Sie verschweigen die Summen, die sie für die Sportrechte zahlen; sie nennen nicht dien Finanzumfang von Produktionsverträgen mit Moderatoren, die ihre auch anderweitig vermarktete Prominenz nur aus der Möglichkeit beziehen, am Bildschirm zu erscheinen (und eigentlich für die Moderationschance noch etwas zahlen müssten). Sie geben keine Auskunft über Honorare für prominente Kommentatoren, wie zuletzt etwa Mehmet Scholl oder Oliver Kahn. Sie nennen die Honorare ihrer Nachrichtenmoderatoren nicht. Das alles ist kein Ruhmesblatt. Die Sender schaden sich damit selbst in Zeiten, in denen der Ruf nach gläsernen Taschen nicht nur den öffentlich-rechtlichen Bereich bestimmt.

Die Preise für Sportübertragungsrechte werden weiter steigen. Darin liegt der Trost des kritischen Betrachters. Sie haben bereits Höhen erreicht, bei denen ARD und ZDF hoffentlich aussteigen. Die nächste Gelegenheit wäre, Discovery bei künftigen Fernsehübertragungen von den Olympischen Spielen (2018-2024) allein zu lassen und die Raffgier des IOC und des Privatsenders Discovery auf des deutschen Gebührenzahlers Gelder ein klares „Nein“ entgegenzusetzen.

Ersatzweise bietet sich in diesen turbulenten Zeiten unbedingt an, die Informationsprogramme auszuweiten und mit viel mehr Geld auszustatten. Dann wären die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wieder dort, wo ihre eigentliche Gründungsidee liegt – und in der politischen Debatte auf der sicheren Seite.

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